Die Liebesglobalisierung wird uns alle umbringen!

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Also gut, wir sind uns alle einig: Liebe ist etwas Tolles, Inspirierendes und ohne können wir nicht. Aber wir alle wissen auch, dass uns dieses verdammte Konstrukt zur Verzweiflung bringt und eines Tages zerstören wird. Viele haben eigentlich auch schon gar keine Lust mehr auf dieses Gefühl, scheint doch am Anfang schon das Ende zu stehen und sowieso alles das Gleiche zu sein.

Ich sage: Wir sind viel zu verwöhnt! Zurück zur Zwangshochzeit oder wenigstens wieder Schranken zwischen den Schichten errichten. Warum? Damit die Auswahl kleiner wird. Damit die Möglichkeiten begrenzt sind.liebe2.0
Wir haben doch alle in unseren gut frisierten Hinterköpfen den Gedanken, dass wir jeden von überall haben können. Ein paar Facebookfreunde nach deren Singlefreunden durchforsten, ElitePartner-Mitglied werden oder ein bisschen durch die Welt reisen und schon hat man sie alle serviert. Märchenprinzen, sexy Arschlöcher oder nerdige Wunscherfüller. Wir können sie alle haben. Wir sind alle so offen und haben ja gar kein Problem mit Nationalitäten, Haarfarbe oder Sockenvorlieben.

 

„Also wir sind nicht zusammen oder so. Wir lassen das erst mal einfach auf uns zukommen. Kein Druck“ Puff! Da war es wieder. Option offen gehalten.

Wir finden und finden aber wir hören nicht auf zu suchen. Wir haben verdammte unbegründete Angst und leisten uns Luxusprobleme. Wir hoffen, dass der nächste Partner immer wieder eins drauf setzt und merken bei dem ganzen Ausprobieren gar nicht, dass unser Herz zersplittert. Wir investieren auch nicht mehr in Beziehungen. Wir wollen das perfekte glänzi Gegenstück von uns und wenn es nicht so tickt wie wir wollen, packen wir es wieder ein und tauschen es um. Also sind wir einfach immer unglücklich mit unserem Fehlkauf. Ist wie mit einem Macbook. Du holst dir das verdammte Ding, weil du dich verliebst, wenn du es das erste Mal siehst und es nichts Besseres gibt, aber ein paar Monate später kommt wieder ein neues und besseres raus und du denkst, du verpasst die neuen Funktionen und Speicher, die du aber sowieso niemals nutzen wirst. Die Sehnsuchtssubwoofer sind stets aufgedreht, bis wir uns im ganzen Vermissen ganz verbummeln. Dabei haben wir gar nichts zu vermissen, außer der Unendlichkeit und die bekommen wir sowieso nie.
Lasst uns Liebesfaschisten werden! Schränkt euch ein! Haltet die Hormone beisammen! Nein, nicht jeder Mensch ist interessant und es wert kennengelernt zu werden. Die Möglichkeiten sind nicht unbegrenzt und vor allem haben wir verdammt nochmal nicht so viel Zeit, wie wir alle denken, nur weil die Alterspyramide sich umdreht.
Also ihr blinden Hühner da draußen, sucht euch euer Korn und seid doch einfach mal zufrieden! Seht euch an, was ihr da habt und nicht was ihr haben könntet und werdet endlich mal glücklich!

Danke, dass ihr den Artikel bis zum Ende gelesen habt. Dafür habe ich euch fast mehr lieb, als mein iPhone. Miauz.

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

17 Comments

  1. so schön der artikel gemeint ist. aber der satz „zurück zur zwangshochkzeit“ ist doch ziemlich fies! es leiden heute immer noch eine ganze menge von frauen unter zwangsverheiratung und wäre sicher froh, wenn sie aus liebe heiraten hätten dürfen.
    ansonst kann ich verstehen was du meinst… bitte eben nur obriges bedenken. 🙂

  2. Hey Felice, danke für deinen Kommentar. Klar habe ich da super übertrieben. Ich wollte ein wenig Polarisieren ( ; Danke für deine Meinung!

  3. Immer nach dem Neusten lechzen ist ein Vorteil für die Wirtschaft, nicht aber für den Verstand des tugendhaften Menschen. Dahinter zukommen zeugt manchmal auch von Intelligenz. 😉

    Nehmen wir doch: „Fortschritt durch Verzicht.“ als alltägliches Motto.

    Toller Artikel. 🙂

  4. Die Vergleiche hinken etwas, weiss nicht, ob die so passend gefunden wurden. Und zu Tränen rühren, also naja – ein wenig übertrieben.

  5. @Robert: Gibt es denn sonst Dinge aus dem Text, denen du wiederum zustimmen würdest? Die Rührungen sind ja nunmal unterschiedlich ja. Es ist auch eine Entwicklung, die man stundenlang diskutieren kann. Ich hab ehier einfach meine Gedankenströme erbrochen.

  6. @elv, sicherlich gibt es Aspekte, denen man zustimmen kann – aber wie kann man die hohe Anzahl von potenziellen Partnern mit einem neu MacBook vergleichen, also ehrlich… – ich weiss zwar nicht, ob du in festen Händen bist, aber aus dem Text würde ich schliessen, dass du nur suchend durch die Gegend rennst auch wenn deine Forderung am Text eine andere ist. Ausserdem schwanke ich noch in deiner Alterseinschätzung, aber vom Text her würde ich dich auf zwischen 14 – 17 schätzen, wo man das erste Mal an seiner grossen Liebe zweifelt.

    Diese Kritik passt zwar nicht in das Gesamt-Feedback der anderen, die anscheindend in dem selben Kosmos wie Du unterwegs bist, aber ich bin nun einmal drüber gestossen und wollte meinen Senf loswerden.

  7. @ Robert: Hey, zu dem Macbookvergleich kann ich dir sagen, dass es einfach ein Sinnbild der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft ist. Wenn dich diese Zweifel nicht jagen, ist das eine tolle Sache. Mir macht der Überfluss oft zu schaffen und da bin ich nicht das einzige Stadtmädchen. Verunsicherung durch unbegrenzte Möglichkeiten wirkt sich da nicht nur auf die Partnerwahl aus.
    Keine Sorge, langjährige Beziehungen etc. gab es auch schon im elvenland und entspringen aus mehr als einer ersten großen Liebe.
    Ich denke wir haben da beide einfach zwei unterschiedliche Ansätze. Vielleicht ist es bei dir einfach etwas romantischer und ursprünglicher im Glauben an Liebe und ihre Prinzipien. In meiner Ansicht treffen zumindest Wunschtraum an Romantik und Vorwurf der rationalen Wertfrei-Generation zusammen. Du scheinst andere Erfahrungen gemacht zu haben und ich danke dir für die Portion Senf! Jeder lebt und liebt nun einmal anders und meine Meinung ist nur die kleine Stimme der 22jährigen berliner Stadtmädchen und ihren Möglichkeiten die ganze Welt und alle Herzen in ihr erobern zu können. Luxusproblem, das schlaucht.

  8. @elv – ich kann deinen letzten Ausführungen nicht mehr folgen, und wenn, scheinen wir aneinander vorbei zureden, schliesslich würde ich aus dem Satz eben genau das schliessen, dass du eben doch versuchst allen zu gefallen… In diesem Zusammenhang ist das Streben nach Gefallen nicht wirklich lohnenswert – woher nimmst du aus meinen Aussagen die Romantik? Wie gesagt, ich finde deine Argumentation äusserst wirr und nicht logisch. Könntest du deinen Text in Thesen fassen – eher nicht, oder?

  9. Hey Robert, ich möchte sicherlich nicht allen gfallen. Ich akzeptiere einfach, dass du eine eigene andere Meinung hast. Wir reden zudem auch aneinander vorbei und müssen dies auch nicht bis zum Ende zerreden. Trotzdem fasse ich dir noch ein paar Thesen zusammen.
    1. Zu viel Auswahl negiert die einzelne Auswahl an sich.
    2. Das Übermaß an Möglichkeiten mindert den Wert des tatsächlichen Glücks.
    3. Menschen in Beziehungen suchen teilweise unterbewusst weiter nach neuen Partnern, auch wenn sie glücklich sind.
    4. Durch Wertezerfall und individueller Freiheit sind Beziehungen heute oft kürzer und wenige machen sich die Mühe an Problemen zu arbeiten sondern versuchen es mit einem neuen Partner = Wegwerfgesellschaft.

    Wenn auch diese Antwort für dich unzureichend, infantil oder ähnlich vorkommt, ist das leider einfach so. Mehr kann und möchte ich auch gar nicht zu diesem Text sagen, da er bei jedem Leser anders wirkt und das ist auch gut so.

  10. Ich finde Robert’s Kommetare vollkommen daneben. Er beschwert sich hier über Vergleiche und Inhalte, ohne wirklich genau darzustellen, warum er sie nicht passend findet.
    Teilweise empfinde ich seine Sätze sogar als beleidigend elv gegenüber.
    Was hat ihn überhaupt dazu bewegt den Text bis zum Ende zu lesen, wenn er ihn so schlecht fand?

    Zauberhafte elv? Der Text ist toll geschrieben, geht mir sehr nahe und wenn Leute wie Robert deinen Worten nicht nachfühlen können, dann haben sie vielleicht einfach noch gar nichts von diesem ganzen Web 2.0 mitbekommen – ist ja einerseits auch schön für diese Menschen, wenn sie mit den Problemen der modernen Social Networks und Co noch nicht konfrontiert wurden.

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