Die ersten zwei Monate des Jahres sind rum und immer noch finde ich keinen Platz auf dem Laufband in meinem Fitnessstudio. Die Leute sind noch motiviert ihre Vorsätze durchzuziehen, doch wie viel Sinn macht eigentlich so eine datumsfixierte Lebensveränderung?
Gewohnheitstiere im Vorsätzekäfig
Dass es nicht leicht ist mit den Neuanfängen, haben meine beiden Mitstreiterinnen von CrowdStory und ich unserer letzten Radiosendung noch vor dem Jahreswechsel besprochen. Wir wählten das Thema Neuanfang für die zweite Sendung aus und bekamen die witzigsten und herzzerreißendsten Geschichten zu hören. Dabei ging es auch darum, wie man es schafft Neuanfänge durchzustehen und was sie einem Gutes oder auch Schlechtes bringen können. Eine WhatsApp-Story handelte zum Beispiel vom Aussteigen und einem neuen Leben als ewig Reisende. Eine andere wiederum von einer betrogenen Liebe und einem gezwungenen Neustart. Fakt ist: Das Leben wartet nicht immer bis Silvester, um sich zu verändern. Sollte es auch nicht.
Abgesehen von meiner Challenge jetzt jedes Jahr eine Sache in Angriff zu nehmen, vor der ich mich bisher gefürchtet habe, passieren ja auch immer wieder kleine Neubeginne. Dazu habe mich mal hier und da zu Vorsätzen für 2015 geäußert, wie beispielsweise meinem großen Anliegen meiner aufgebauten Angst vorm Autofahren zu begegnen.
In unserer Radio-Sendung sprachen wir davon, dass das Gehirn sich oftmal erst einmal neue Pfade legen muss und so eine „von einem Tag auf die andere“-Methode eigentlich überhaupt gar nicht sinnvoll ist. So wie meine Mathelehrerin immer zu sagen pflegte: „Step by Step – So viel Zeit muss sein!“ Dann hört man aber wieder von Menschen, die auf einmal beschlossen haben nicht mehr zu rauchen und das wunderbar funktioniert hat. Vielleicht brauchten sie ein Datum für den Arschtritt? Kommt es doch darauf an, was man für ein Typ ist?
Wie viel von euren Neujahresvorsätzen ist noch übrig oder macht man sich am Ende doch nur wieder unnötig Druck zur Selbstoptimierung?