Auf Instagram sehen Festival-Bilder oft aus, als sei Zelten ein amouröser Tanz durch die Glitzerwelt, dabei ist die Realität meistens dreckig und hart: Regen, Rückenschmerzen und Ravioli geben den Takt an. Dafür bekommt man ein Gemeinschaftsgefühl serviert, dass daraus entsteht, dass auf dem Platz eigene Regeln herrschen und von Polizistin über Krankenpfleger hin zur Jurastudentin alle nur noch für Bier und Konfetti leben wollen.
Zelten war für mich lange Zeit ein Mysterium, vor dem ich mich drückte. Als Gartenkind, war ich im Sommer ohnehin viel mit meinen Eltern draußen und durch Familie an der Ostsee hatten wir immer vier stabile Wände um uns herum, wenn es in den Badeurlaub ging. Spätestens seitdem Festivals massentauglich und Zelte faltbar sind, griff die Camping-Hysterie jedoch um sich und ich lernte ein paar Tipps und Tricks, um sie zu überleben.
Mit 18 ging es dann das erste Mal zum Herrentag ab auf die Luftmatratze. Ich teilte mir ein Zelt mit einem befreundeten Pärchen (jeder eine eigene Schlafkammer), das für jede Gelegenheit vorbereitet war. Der Campingplatz war sauber, wir waren nur zwei Nächte da und auch die Waschräume waren super. Es regnete nur wie verrückt, doch der erste Schritt in meiner Campingkarriere war gemacht.
Auch die nächsten Zeltausflüge waren von Regen durchtränkt, doch diesmal waren ich in einer großen Truppe unterwegs, die wusste, wie es geht. Neben dem richtigen Ort um ein Zelt aufzustellen (nicht in einer Kuhle oder Schräge und Öffnung weg vom Wind!) hatten sie auch einen Pavillon, Gummistiefel, Mülltüten für improvisierte Regencapes und eine Plane dabei. Besonders hilfreich war eines dieser super hohen Reisebetten, durch die man einigermaßen trocken schlafen konnte.
Campinghelfer, die oft unterschätzt werden
SITZGELEGENHEIT
Bleibt man länger als zwei Nächte, braucht man unbedingt einen Campingstuhl oder -hocker! Man denkt es nimmt Platz weg oder sei unnötig, aber glaubt mir, er ist essenziell.
(FEUCHT)TÜCHER
Wobei man hier in Reinigungstücher und Desinfektionstücher/Tücher für den Körper unterscheiden sollte, aber gegen Würganfälle auf Dixies oder Blitzreinigungen aller Art haben sie sich alle mal bewährt. Zu Hause natürlich gern mehr Bio und nicht so verschwenderisch, aber beim Zelten manchmal nötig. Genauso Küchenpapier (kann sogar zum Kaffee filtern missbraucht werden).
Nicht vergessen: In den Schlafsack immer barfuß und nicht dick eingepackt, auch wenn es verführerisch ist. Nur so kann man in ihm richtig warm werden.
PANZERTAPE
Egal, was irgendwo kaputt geht: Panzertape wird es richten. Eignet sich auch super für Secret-Festival-Schmuggel-Getränketaschen oder für Last Minute Deko und Schriftzüge auf Zelten.
Diese Produkte findet ihr beim Baumarkt Hellweg oder direkt verlinkt bei Asos (Siehe Melonenkissen gegen Kopfaua).
Helgaaaaaaaa!
Jeder und jede, die schon einmal auf einem Festival waren, kennen den Zeitpunkt, an dem irgendjemand, meist volltrunken, nach einer Helga ruft. Die Dame gibt es natürlich nicht, doch über Antwort oder Wiederholungsgebrüll wird sich stets gefreut. Auch wenn nicht ganz klar ist, woher das Ritual kommt, es ist Kult und hat es sogar zu einem Onlineshop geschafft. Unter Helgaa könnt ihr euch eure Ausrüstung direkt zum Festival liefern lassen.
Mit all diesen Tipps entlasse ich euch jetzt ins nächste Zeltabenteuer. Ich selbst bin immer noch nicht der größte Fan, aber es gibt Wege, um es sich schnieke zu machen. Ganz oben auf meiner Liste steht immer noch ein Schweden-Trip, bei dem ich jede Nacht mein Zelt woanders aufschlage. Wild Campen ist hier nämlich erlaubt.
It’s all about the Campingkultur!
Das Thema meinte ich war sehr interessant.Gruß Nico
Danke Nico, dann mal viel Spaß beim Weiterlesen!