Mein Schatz im Schrank oder eher ein Fall für die Altkleider-Sammlung? Die Uni-Münster hat sich da etwas tolles überlegt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmann suchen Studierende der Kultur- und Sozialanthropologie nach Erinnerungen, die in Kleidung versteckt sein können.
Ihr kennt das: „Dieses Teil kann ich nicht wegwerfen, das hatte ich zum Abi an und es hat Glück gebracht.“ Meine Mutter hat z.B. noch den Pullover, den mein Dad bei seinem ersten Date mit ihr anhatte. Kleidung und Accessoires können durch Erlebnisse, Vererbung oder den Schenker emotional aufgeladen werden. Die Uni Münster will genau diese Storys von euch!
Ich habe mich für diese Tasche meiner Oma entschieden. Sie bedeutet mir deswegen so viel, weil ich weiß, dass meine Oma keine Party gern ausgelassen hat und ich das Gefühl toll finde außer Ihren Genen noch ein Stück mehr von ihr herumzutragen. Der Gedanke daran, dass in dieser Tasche mindestens 3 komplett unterschiedliche Währungen auf unterschiedlichsten Partys durch Berlin getragen wurden, ist einfach eine Inspiration.
In einer Zeit, in der alles vergeht und wenig Wert hat, weil man alles gern neu kaufen will, ist mir dieses Täschchen ein kleiner Talisman. Aufgrund ihres Aussehens und Formats ist sie super praktisch um tanzen zu gehen. Alles passt rein und nichts stört, während man unendlich gut aussieht.
Um der Tasche einen Tropfen von mir zu verleihen und das bröckelnde Leder zu verdecken, habe ich diesen „Johnossi“-Button an ihre Vorderseite gepint. Er erinnert mich immer an das Konzert der Band, auf dem ich sie umhatte. Die perfekte Symbiose aus liebevoller Erinnerung an eine immer noch tolle Frau, ohne die es mich nicht gäbe und allem was für mich noch dazu kommt.
Let the Party never end.
- Wenn ihr auch so ein tolles Stück in eurem Schrank habt, lasst es die Uni Münster wissen und schreibt einen kleinen Text inklusive Bilder an: andreas.hartmann@uni-muenster.de
Oder bloggt sogar darüber und postet euren Artikel hier unter meinen. Es besteht die Möglichkeit einer Veröffentlichung! Packt zum Text euren Namen oder euer Synonym. Ihr könnt anonym bleiben oder forschungstauglich angeben welches Geschlecht ihr habt, wie alt ihr seid, grob euren Beruf umreißen und den Verfassungsort nicht vergessen. Einsendeschluss ist am 28. Juni 2010.
Nun sind wir alle mal Forscher. Miauz.