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Allgemeines - page 16

Es gibt kein wärmeres Jäckchen, als das Konjäckchen

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Jacken und Mäntel für den Winter zu kaufen, ist für mich immer ein Graus. Zum einen will  man nicht frieren, zum anderen auch nicht aussehen wie ein Michelin-Männchen . Es soll nicht zu sportlich sein, aber zu allem passen und noch tausende andere Anforderungen erfüllen. Deswegen bestelle ich Winterjacken gern online.

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Wenn man im Winter sowieso schon beim Einkaufen ausrasten könnte, weil man mit dicker Jacke aus der Kälte in die überheizten Geschäfte kommt, sich dann wiede rauszieht, die Jacke irgendwo verstaut und dann mit sich umherschleppt, um dann wieder noch dickere Jacken in der Umkleide anzuprobieren und spätestens dann wirklich anzufangen zu schwitzen, ist bei mir jede Entscheidungsfreude verloren gegangen.

Manchmal kauft man dann einfach irgendeine Jacke entnervt, die im mittleren Preissegment liegt und gut ist. Aus diesem Grund bestelle ich Jacken gern online, denn dann kann man zu Hause ein paar Härtetests machen, hat keinen Zeitdruck und schwitzt auch nicht ekelhaft. Mittlerweile findet man ja in jedem gut sortieren Onlineshop Damenmäntel und z.B. hinter diesem bei Fashion ID findet ihr Mäntel von Wellensteyn. Ich weiß, ich weiß die Marke ist sehr posh (aber der Pelz zum Glück nicht echt!) und ich würde auch nicht dazu auffordern, dass alle sie jetzt kaufen sollen, aber alle Menschen, die ich getroffen habe, die eine solche Jacke besitzen, sind echt begeistert. Meine wichtigste Erfahrung, egal welche Marke man kauft: Das Ding muss über den Hintern gehen. Das allein sichert schon ganz viel Wärme.

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Ja klar tut es weh für eine Jacke 300€ zu bezahlen und im Durchschnitt hat man die auch nicht einfach mal so, aber wenn man diese dann mindestens 5 Jahre tragen kann, hat sich das genauso gerechnet, als wenn man jedes Jahr einen neuen 50€ H&M Mantel oder ähnliches kauft und die Nähte oder der Reißverschluss sich dann wieder unfreundlich verabschieden. Das ist zumindest meine Erfahrung. Hier in Irland schützt mich gerade eine North Face Jacke, aber hier wird es auch nicht viel kälter als 8 Grad.

Was sind eure Tipps zum Winterkleidungskauf?

YourSelfie!

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Nachdem „Selfie“ zum Wort des Jahres des Oxford Dictionaries gekürt wurde, begann ich über mein eigenes Selfie-Verhalten nachzudenken und fand in den drei Jahren Geschichte meines Instagram-Accounts so einige Beispiele. Doch was sagt die Selfiekultur über uns aus?

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Laut Urban dictionary ist ein Selfie: „A picture taken of yourself that is planned to be uploaded to Facebook, Myspace or any other sort of social networking website. You can usually see the person’s arm holding out the camera in which case you can clearly tell that this person does not have any friends to take pictures of them so they resort to Myspace to find internet friends and post pictures of themselves, taken by themselves. A selfie is usually accompanied by a kissy face or the individual looking in a direction that is not towards the camera.“

Sind Selfies nur widerliche Selbstliebe?

Viele Menschen haben sich schon in der Selfie-Deutung versucht. Manche bezeichnen es als narzisstisches Unternehmen oder plädieren umgekehrt dafür, dass sie vielmehr den Narzissmuss demaskieren und bei der Suche nach dem Selbst helfen oder erheben Selfies zum digitalen Tagebuch, mit dem wir einfach eine kleine Spur hinterlassen wollen in der kurzen Zeit unserer Existenz. Selbst akademische  Abhandlung zum Thema Selfie als Hilfsmittel kann man bereits online finden.selfie_collage1

Abgesehen davon, dass Selfies in Kombination mit einem Badezimmer-Surrounding dekoriert mit einem Duckface schon recht abschreckend wirken, hat mich Selfies at funerals doch noch einmal richtig umgehauen. Das erste Mal selbst geknipst habe ich mich jedoch schon als ich klein war, mit der analogen Kamera von Mama, weil man sich selbst doch sein einfachstes und zugleich schwierigstes Model ist. Für mich sind Selfies ein spaßiges Hilfsmittel zur Alltagsdokumentation und ich sehe sie mir genau so gern von anderen an und muss nicht selber immer der Sender dieses Motivs sein. Irgendwie rufen Selfies doch: „Guck mal hier bin ich, das mach ich gerade und so gehts mir dabei“ und das zu präsentieren ruft immer wieder, egal ob online oder offline, die Frage auf, wen das interessieren soll und wen nicht. Zur Not also einfach wegschauen oder -lächeln, aber nicht gleich wieder die Hassposaune blasen. Es ist ein Stückchen Kultur unserer Zeit, in der wir uns immer wieder selbst hinterfragen und/oder optimieren wollen. Vielleicht ist diese Kultur extrem bescheuert, aber ich bin auf jeden Fall irgendwie ein Teil davon.

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Olfaktorische Liebesgeschichten

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Manchmal ist es nur eine Sekunde, in der einem ein bestimmter Duft widerfährt und man ist wie in einer Zeitmaschine sofort wieder in einen Zustand versetzt, der Jahre zurückliegt. Gerüche & Emotionen sind wahnsinnig stark verknüpft. Für die eine ist es der Geruch von Burger und altem Fett, der sofort an einen früheren, fast zerstörerischen Job erinnert, für den anderen ist es der Duft von Lacoste pour femme, der eine uralte vergangene Beziehung aufrollen kann.

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„Vom Bulbus olfactorius über die Stria lateralis kommt es zu einer Verbindung mit der Amygdala, dem lateralen Hypothalamus, anschließend dem basalen Vorderhirn und dem orbitofrontalen Cortex. Ebenso gibt es Projektionen über die Stria medialis zum Tuberculum olfactorium und weiter zum Septum„. Stop! WHAT?

Düfte lösen Gefühle aus, die nicht ohne sind und knallen uns manchmal die flache Hand ins Gesicht. Es gibt einen Schaltkreis in unserem Hirn, der vor allem für die Vermittlung des Gefühls zuständig, das wir empfinden, wenn wir einen Duft riechen. Abgesehen davon gibt es ja noch die kleinen fiesen Pheromone, die wir nur unbewusst wahrnehmen und die uns beeinflussen in unserer Entscheidung, wen wir gern beschnuffeln wollen oder lieber doch nicht. Kein Wunder also, dass das Mysterium Parfüm immer wieder als sehr sinnlich und im Zusammenhang mit Erotik präsentiert wird und das nicht nur von Patrick Süskind. Jede Parfümwerbung zeigt viel Haut, flüstert oder verführt.

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Besonders fies ist, wenn man in der Bahn von einem Geruch überrascht wird. Man sitzt nichtsahnend vor seinem Büchlein auf dem Vierer-Sitz im Zug und auf einmal kommt jemand herein, der einfach den Duft eines Menschen trägt, an den man schon lange nicht mehr gedacht hat, den man schon vergessen und entliebt hat und auch wenn jeder Geruch einzigartig ist, bringt einen diese kurze Riechzellenaktivität mit einem Knall zurück. Zurück an einen Sonntagabend nach einem Campingtrip, als man frisch entwildert duftend gemeinsam ins Bett fiel, die Boxen einen lächerlichen Sommerhit spielten und man nirgendwo anders sein wollte.

Ist der Zusammenhang zwischen einem Geruch und einer Emotion erstmal erlernt, lässt er uns nämlich auch über Jahre nicht los und bleibt fein eingenistet zwischen Kopf und Herz stecken. Während einige Menschen dazu tendieren sich ständig neue Parfüms zu kaufen oder je nach Uhrzeit unterschiedlich schwere Düfte aufzulegen, bin ich sehr minimalistisch und trage seit fast acht Jahren das gleiche Parfüm. Da ich weder süße, noch starke Düfte mag, ist Lacoste pour femme für mich der Duft, mit dem ich mich einfach am meisten identifizieren kann (ja, ich bin Geruchsmensch). Aus diesem Grund meide ich auch Geschäfte wie Douglas und bestelle dann lieber bei www.flaconi.de oder im Onlineshop von Rossmann.de, weil ich einfach wahnsinnig genervt und überfordert bin, wenn ich einen Raum betrete und meine Nase, Hirn und mein limbisches System sich dauerunterhalten.

„Parfümiere dich an der Stelle, an der du am liebsten geküsst werden möchtest“

Parfüm

Dieses Zitat von Coco Chanel unterstreicht nicht nur abermals den Zusammenhang zwischen Parfüm uns Erotik, sondern gibt auch eine kleine Anleitung im weitesten Sinne, wo es sich zu besprühen gilt. Denn einfach zehnmal von oben bis unten mit geschlossenen Augen auf sich selbst losgehen, bringt nur bedingt positive Effekte. Die meisten Menschen schwören auf Hals und Dekolleté als beste Stelle für den Duft. Das Haar und die Kleidung sind eigentlich weniger geeignet.

Die Haut eignet sich besonders, weil durch den Kontakt und Körperwärme erst die persönliche Note entsteht und niemand exakt genauso riecht wie, der/die andere. Einige Menschen empfehlen auch Kniekehlen und Fußknöchel, doch das kommt dann sicher auf die Abendplanung an.

Welcher Duft hat euch schonmal in die olfaktorische Zeitmaschine gesetzt?

 

Was Jessica Day und mich verbindet

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Seit der ersten Folge New Girl war ich verwirrt, wie sehr Jessica Day mich an mich selbst erinnert. Als das dann auch noch meine Freunde behaupteten, begann ich den Umstand zu akzeptieren, dass Jess einfach manchmal Dinge sagt oder tut, die genau von mir sein könnten hier ein paar Beispiele.

10 Momente, in denen Jess und ich Brain-Schwestern sind:

1. Wenn mich Menschen verurteilen, weil ich nicht finde, dass Shopping als Hobby gilt oder eins sein sollte & ich den Sinn von wiederverschließbaren Schokoladenverpackungen in Frage stelle während ich mit nur einer Socke an den Füßen durch die Wohnung streife und den Glücksbärchi-Themesong singe.

2. Wenn ich von schlechter Stimmung sofort in gute Laune umschwenke, nur weil ich endlich einen Teller vor die Nase gesetzt bekomme.

3. Wenn mir Menschen wieder erzählen, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist und ich in 50 Whatsapp-Messages klären muss, was ich am Abend mit wem wann machen werde.

4. Wenn die schlimmste Woche des Monats ansteht und ich mir eine anoperierte Wärmflasche wünsche.

5. Wenn ich wiedermal Sätze singe, statt sie normal auszusprechen, weil sie mir unangenehm sind oder mir einfach nur langweilig ist.

6. Wenn ich mir wieder irgendeinen uralten sexistischen Witz über putzen, sexy Bürokleidung oder Frauen am Steuer anhören muss und kein Bock habe oberflächlich darüber zu lachen, nur damit keiner denkt ich sei eine spaßlose Ziege.

7. Wenn ich ERASMUS mache oder arbeitslos bin und meine Freiheit genieße.

8. Wenn mich jemand zwingt meine wahren Gefühle artikulieren zu müssen, obwohl ich eigentlich nur im Bett liegen möchte.

9. Wenn mich jemand betrunken provoziert.

10. Wenn ich morgens in den Spiegel schaue und mir mindestens schon dreimal die Stirn mit dem Glätteisen verbrannt habe.

Natürlich gibt es aber eine Vielzahl an Dingen, die uns unterscheiden. Ich würde niemals ihre Pyjamas tragen und sie hat tollere Haare.

Gone, people, all awkward with their things

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Look at all those fancy clothes,
But these could keep us warm just like those.
And what about your soul? Is it cold?
Is it straight from the mold, and ready to be sold?

And cars and phones and diamond rings,
Bling, bling, because those are only removable things.
And what about your mind? Does it shine?
Are there things that concern you, more than your time?

Gone, going.
Gone, everything.
Gone, don’t give a damn.
Gone, be the birds, when they don’t wanna sing.
Gone, people, all awkward with their things,
Gone.

Look at you, out to make a deal.
You try to be appealing, but you lose your appeal.
And what about those shoes you’re in today?
They’ll do no good, on the bridges you burnt along the way.

And you’re willing to sell, anything?
Gone, with your head.
Leave your footprints,
And we’ll shame them with our words.
Gone, people, all careless and consumed, gone

Gone, gone, gone, everything.
Gone, don’t give a damn.
Gone, be the birds, when they don’t wanna sing.
Gone, people, all awkward with their things, Gone.

 

(Vergesst nicht wie großartig Jack Johnson ist und dass er ein neues Album hat)

Zeitlose Jeanskleider gegen den Trendwahnsinn

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Um nicht immer abhängig von Trends zu sein und all seine Kleidungsstücke nach drei Mal tragen langweilig zu finden, kann man auf kombinierbare Klassiker setzen. Deswegen gibt es jetzt diese neue Kategorie auf meinem Blog. Ein wandlungsfähiger All-time Favourite, der mir nach vier Jahren immer noch Freude bringt, ist mein Jeanskleid.

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Denim ist vielseitig einsetzbar. Entsprungen aus der Cowboygeschichte sind Jeans schon immer mit einem kleinen Freiheits-Mythos belegt. Denim kann man mit allen möglichen anderen Farben und Materialien kombinieren und daher immer ein bisschen neu erfinden.

Um also gegen das Ich-muss-unbedingt-shoppen-gehen-weil-alle-meine-sachen-last-season-sind-SYNDROM oder den regelmäßigen Ich-hab-nichts-anzuziehen-ANFALL ankämpfen wollt, versucht es mit einem, gern auch mal investitionsintensiveren Jeanskleid.

 

Mein Jeanskleid, das ich aus einem vier (!) Jahre alten Beitrag wühlen konnte und mir seit dem ersten Tag erfreulicher Weise Komplimente einbringt und das ich immer noch gern trage.

Zwei Second Hand Beispiele, die ich online gefunden habe, will ich euch auch nicht vorenthalten Nummer (1) und Nummer (2) gibt es beide bei Kleiderkreisel.

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Warme Winterschuhe für Turnschuh-Männer

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Auch wenn der metrosexuelle Trend zusammen mit der Bekleidungsindustrie Männer dazu verführt hat ihren Kleiderschrank auch gewissenhafter auszuwählen und einige Herren sicherlich mehr Klamotten im Schrank haben als ich, gibt es noch genügend Herren mit nassen Füßen im Winter, denn sie tragen das ganze Jahr über nur ein Paar Schuhe. Für Winter. Und Sommer.

winterschuhe_bullboxerOkay ich sehe das ein, nicht jeder hat Bock auf Stiefel und sicherlich stehen sie auch nicht jedem, doch liebe Herren, ihr könnt bei manchen Temperaturen nicht einfach mit den zerlatschten Sommerschuhen rumrennen. Eine Firma, die einen wundervollen Mittelweg in meinen Augen gefunden hat, ist Bullboxer. Die Firma baut Modelle, die wärmer sind als der Durchschnitts-Turnschuh, aber immer noch fast genauso aussieht.

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Schuhkauf ohne Schweißausbrüche

Die Sneaker sind gefüttert und gehen wenigstens bis zum Knöchel, was manchmal mehr ausmacht als man denkt. Für 70 bis 100€ bekommen Männer also knöchelhohe, gepolsterte Schuhe mit perforiertem Schaft und haben nicht immer halb erfohrenen Zehen. Und noch viel wichtiger ist, dass sie sich die einfach bestellen können unter anderem bei Trendfabrik oder Zalando und man nicht gemeinsam mit ihnen in ein Geschäft gehen muss, in dem sie nach 10 Minuten schwitzen, meckern und man wie Mutti den „Wo ist denn dein Zeh, drückt der Schuh“-Test machen muss.

Vielleicht bin ich gar nicht der Mittelpunkt des Universums

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Wenn man bloggt, muss man sich vieles gefallen lassen. Eigentlich muss sich jeder, der Texte, Bilder oder Videos veröffentlicht viel gefallen lassen. Man öffnet sich ein Stück, streut Meinungen ein, gibt vielleicht sogar sein Äußeres zur Diskussion frei. Nicht nur in Kommentaren musste ich mir Narzissmus oder Selbstverliebtheit vorwerfen lassen. Blogs und Social Media machen die Selbstdarstellung natürlich leicht und immer wieder schwanke ich zwischen Trivialität und künstlerischem Ausdruck.

Blogs als gesteigerte Form des Scripted Reality TV

Schon oft wollte ich diese Seite hier einfach löschen und das Internet umbringen, weil ich mir vorstellen, dass es nicht die Welt verbessert, wenn man sein Mittagessen in einem zarten Valencia-Filter postet oder zeigt, wie man in einem Schlafanzug auf dem Bett sitzt und ständig darauf wartet, dass jemand liked, shared oder kommentiert. In meinem Freundeskreis gibt es selten Feedback, was vielleicht sogar besser ist und warum sollte mein Schlafanzug nun besser als der von anderen sein?

Darf ich über „Berlin Tag und Nacht“ -Gucker meckern, wenn ich auf meinem Blog beschreibe, welche Blume ich gerade gepflanzt oder welchen Rucksack ich gerade gekauft habe?

Mir ist das alles bewusst. Ich weiß, dass diese kleine Seite mit ihren 300 Besuchern am Tag für manche das „Wetten, dass…“ des Internets ist. Vielleicht ist es schlecht zu denken, man sei anders als andere oder man dürfte sich mehr ausdrücken als andere.

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Vielleicht ist dieser Gedanke aber auch genau das, was Herzerkältungen verhindern kann und einen davon abhält müde vom Leben und seiner Alltäglichkeit zu werden. Wenn mich dann Mails wie Anfang dieser Woche erreichen, in denen dann wirklich steht „du inspirierst mich und mein Leben“ ist das einfach nur Wahnsinn und erfüllt mich bis zu dem nächsten Punkt, an dem ich überlege, ob man wirklich einen ganzen Artikel über Regenstiefel lesen muss und was überhaupt noch Sinnvolles mit dieser Welt anzufangen ist.

Wir sind nicht alle Künstler und wir sind nicht alle Journalisten, doch genauso wie es euch Spaß bringt eure Facebook-Wall mit niedlichen Bildern eurer Katzen oder Kinder vollzuposten, muss ich hier einfach weiterschreiben. Man muss es nicht immer ins Negative drehen und denken wir Blogger würden denken, wir sind etwas Besseres und müssen uns in unserer Geilheit wälzen. Dinge zu teilen, bringt Freude und selbst wenn meine künstlerische Fähigkeit nur Durchschnitt ist, bringt mir diese Seite an manchen Tagen so unfassbar viel Freude und hält mich davon ab eine verrückte Nihilistin zu werden.

Und wenn mich das nächste Mal wieder eine Unsicherheit kitzelt oder Depression küsst, lasse ich mir „Einfach machen“ auf die Kniescheibe tätowieren. Irgendwie muss man es ja jeden Morgen aus dem Bett schaffen. Man kann und darf sich und seine Ideen fokussieren und ernst nehmen, ohne zu denken, die Welt dreht sich nur um einen Selbst.

Nicht der Mittelpunkt des Universums zu sein, hilft wiederum dagegen, nicht immer zu meckern. Nicht alles passiert, um einen das Leben schwer zu machen und vielleicht ist gerade das, was mir Weltschmerz bereitet und glauben lässt, dass die Menschheit völlig verblödet ist, das was andere motiviert ein neues Business zu starten, ihre Familie zu versorgen und glücklich zu werden. Ich weiß, dass sich nicht alles um mich dreht und darüber bin ich verdammt nochmal auch sehr froh.

 

 

Irlandtagebuch (3)

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Wenn man erst mit 26 Jahren genug Fernweh hat, ist so ein Erasmus-Semester natürlich ein bisschen anders als mit 19 oder 20. Umzingelt von sehr jungen Menschen, die Armbänder tragen, die ihnen erlauben auf alle möglichen Partys zu gehen und dort fast täglich günstig betrunken zu werden, musste ich erst ein bisschen nach meinem Weg suchen. Mein „Ausleben“ ist bei diesem Auslandssemester also weniger nackt & betrunken auf irischen Tischen zu Miley Cyrus zu tanzen, sondern vielmehr Zeit haben endlich wieder ganze Bücher zu lesen, am Kanal gedankenlos in die Sonne zu blicken, ja sogar langweilig Blätter zu sammeln und pressen.

Ich kann mir endlich wieder Zeit nehmen und Briefe per Hand schreiben, Fotos entwickeln lassen und Hausarbeiten schreiben zu Themen, die mich interessieren, nicht zu Themen, die den geringsten Aufwand haben. Ich sportel viel und bilde mir ein endlich einen kleinen Trizeps-Erfolg zu spüren und suche nach neuer Musik, die mich bewegt.

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Absolut langweilig! Werden jetzt einige rufen, aber für mich ist es ein Segen und gibt mir genug Raum endlich wieder richtig kreativ zu sein. Ich fahre lieber auf Roadtrips (ausführlicher Bericht folgt noch), gehe zu Spoken Words Performances und sitze bloggend in der Bibliothek meiner Uni als Franzosen das Herz zu brechen (irgendwie scheint das aber auch ohne ständigen Partyaufenthalt zu klappen).

Habt aber keine Angst um mich und denkt nicht, dass ihr mir heimlich Gesichtsglitzer und tiefausgeschnittene Tops schicken müsst, damit ich hier dazu gehöre. Ich schreibe nämlich gerade all das während ich verkatert von der gestrigen Party vor meinem Laptop sitze und versuche herauszufinden, ob Irland eine post-koloniale Gesellschaft ist. Das Gute ist hier im Gegensatz zu Berlin: Wenn man dann doch mal in der Woche feiern geht, kann man schon um 19 Uhr im Club sein, bis 0 Uhr bleiben und dann ca. 7 Stunden schlafen bis die Uni wieder losgeht.

Ein paar Impressionen dokumentiert mittels Instagram:

Das Einleben hat also nach fast zwei Monaten hier in Dublin gut geklappt. Ich laufe mittlerweile furchtlos durch die Stadt, in der es eigentlich keine Ampelphasen gibt oder man sie nicht versteht und weiß, wo ich echtes Brot herbekomme. Ich kann mich orientieren, weiß, an welchen Bahnstationen ich raus muss und in welchen Pubs das Pint unter 5 € kostet. Während ich Gruppenpräsentationen mit Iren plane, inhaliere ich ihren Dialekt und versuche den weitverbreiteten Trend der künstlichen dicken Augenbrauen der Mädels zu verstehen.

First World Problem: Ich vermisse Club Mate & Räuchertofu (Ja, das habe ich wirklich gerade geschrieben).

Für alle, die sich noch ein bisschen mehr für Irland, mich oder einen Auslandsaufenthalt hier interessieren, ich habe auch einen kleinen Tumblr angelegt.

Bedeuten Onesies den Weltuntergang?

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Auch auf die Gefahr hin, dass die Hälfte der Menschen, die das jetzt hier lesen den Respekt vor mir verlieren, muss ich einfach loswerden wie unfassbar froh ich bin, mir diesen Onesie gekauft zu haben. Sternchen und Freiheit für alle!

Habe ich damals spöttisch gelacht! Verachtend sah ich die Menschen an, die sich diese Kuscheldecke mit Ärmeln gekauft haben, um im Winter verpackt wie eine Omi vor dem Fernseher zu sitzen. Am besten noch im Doppelpack. Nie trug ich Schlumpihosen und wusste auch gar nicht, wozu das gut sein soll sich zu Hause erstmal umzuziehen.

Mit voranschreitendem Alter und Arbeitspensum wuchs in mir der Wunsch nach Gemütlichkeit & Flausch und so geschah es, dass ich damals gar nicht so abgeneigt war, als die Brand Onepiece versucht hatte diese ridikulösen Strampelanzüge als überteuerte Homeware zu verkaufen. Nach dem Hype damals gibt es jetzt genügend andere Firmen, die diese Anziehgeräte produzieren und ich bin stolz einen mit Sternchen gefunden zu haben.

Achtung Verwahrlosung!

Natürlich fühlen sich einige Menschen von diesen Erwachsenenstramplern optisch angegriffen und werden sie weiterhin verfluchen. Andere werden neidisch sein, weil sie sich einfach nicht trauen ihrem Wunsch nach Komfort nachzugeben, ohne gleich für autonepiophil gehalten zu werden.

Wieder andere wittern eventuell die gleiche Gefahr wie ich und wissen um das Risiko, dass so ein Leibchen vielleicht dazu führen könnte, nie wieder etwas anderes tragen zu wollen. Nachdem man dann alle Beziehungen und Jobs beendet hat, um Ausreden zu haben scheinbar traurig genug zu sein, um weiterhin in einem Onesie rumzulaufen, würde letzendlich die komplette Verwahrlosung eintreten.

Alles ausgelöst durch einen Strampler für Erwachsene und dem heimlichen unterbewussten Wunsch für immer klein bleiben zu wollen. Wer auch in einem solchen Einteiler seinen inneren Peter Pan finden will, kann mal bei Defshop nachsehen. Dort gibt es die folgenden Exemplare in kurz und lang & ihnen gehören natürlich auch die Bildrechte. Weitere Beispiele findet ihr auf meinem Pinterest Board.

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