Warum heiraten?
Genau heute vor einem Jahr dachte ein Haufen Menschen sie würden zu meinem 30.Geburtstag und Abschied aus Berlin kommen. Zu ihrer Überraschung endete das ganze jedoch in einer Hochzeit. Meiner Hochzeit. Keep Reading
Genau heute vor einem Jahr dachte ein Haufen Menschen sie würden zu meinem 30.Geburtstag und Abschied aus Berlin kommen. Zu ihrer Überraschung endete das ganze jedoch in einer Hochzeit. Meiner Hochzeit. Keep Reading
Wir denken gern darüber nach, was wir alles nicht können oder was uns fehlt. Vor allem beruflich zweifeln wir schnell mal oder bewerben uns gar nicht erst, wenn auch nur eine der Anforderungen nicht stimmt. Deswegen finde ich, ihr solltet Lucas kennenlernen. Der startet gerade ohne Ausbildung im Bereich Kunst oder Grafik, aber mit viel Tierliebe in die Selbstständigkeit als Künstler. Keep Reading
Als ich mit 11 Jahren zum Fleischer geschickt wurde, hab ich einen panischen Anfall bekommen. Wie viel sind denn 100 Gramm? Nackt in der Theke sieht das Fleisch voll ekelig aus! Wo muss ich mich denn überhaupt anstellen? – Ich war vollkommen auf klinisch saubere Supermarkt-Verpackungen geeicht. Statt Zero Waste gab es Plastikpackungen mit Plastikfolie in der Plastiktüte. Unverpackt Einkaufen war für mich also eine kleine Herausforderung. Keep Reading
Wie lange habe ich schon rumgemeckert, dass ich meine Lebensmittel nicht in Müll verpackt kaufen will? Mit der Tupperdose an die Käsetheke, das wärs doch. Und schwups, während ich wieder nur gelabert habe, haben andere schlaue und mutige Menschen einfach gemacht. Die neuen Supermärkte ohne Verpackung kommen: Kiezladen Blank & Original Unverpackt.
Drei Tage und schon quillt der Plastikmüll in unserer WG über. Wenn man mal darauf achtet, fällt einem auf einmal auf wie unnötig die Papp-Verpackung um die Plastik-Verpackung der Joghurts ist. Besonders die bösen Singleverpackungen, die kleine Mengen in kleine Tütchen mit hübschen Aufdrucken und Versprechen beinhalten sind ganz fiese Gesellen. Das Wochenmarktfeeling gefällt mir da schon viel besser, auch wenn ich erstmal lernen musste ob 100g Kartoffeln jetzt viel oder wenig sind. Leider ist der Wochenmarkt aber nicht immer zur Stelle, wenn ich Lebensmittel brauche. Ein Supermarkt ohne Verpackungen, der ein bisschen Wochenmarktflair einfängt, wäre also die perfekte Lösung. Gedacht, getan!
Zwei spannende Start-ups sind derzeit dabei dieses Konzept in Berlin zu realisieren. „Original Unverpackt“ schafft es gerade überall in die Presse und ist ein groß angelegtes Projekt. Die Lebensmittel werden in so genannten Bulk Bins aufbewahrt und können mit einfachsten Mitteln in selbst mitgebrachten Behältnisse umgefüllt werden. An Spontaneinkäufe ist auch gedacht, man kann die Behälter leihen oder recycelte Papiertüten nehmen. Besonders spannend bei Original Unverpackt ist die Idee mit den nachfüllbaren Kosmetikprodukten.
Original Unverpackt sahnte für seine Idee schon Preise ab und bricht gerade alle Crowdfunding-Rekorde (benötigt wurden 45.000 €, jetzt sind sie schon weit über 65.000 €, Glückwunsch!!!). Während ich von diesem Projekt schon vor einigen Monaten zum ersten Mal las, ist mir der “Kiezladen Blank” erst vor kurzem auf den Monitor gesprungen. Wenn euch also das Konzept interessiert, seht euch doch mal die Funding-Website vom Kiezladen Blank an. Es ist ein kleineres Projekt, das auch aus Berlin kommt und ein Herzensprojekt von Franka Eisenschenk. Das Blank soll ein gemütlicher Kiezladen mit integriertem Café in Berlin werden, in dem sich Menschen treffen, die Wert auf bewussten Genuss legen und gerne die Menschen aus ihrem Kiez näher kennenlernen wollen.
Da das größere Start-up schon gut versorgt zu sein scheint, springt doch auf die oben verlinkte Crowdfunding-Website vom Kiezladen Blank und wählt einen Spendenbetrag aus. Zu jeder Spende gibt es von beiden Projekten ein kleines Dankeschön. Wer zum Beispiel 15 € spendet, bekommt einen Kaffeeklatsch geschenkt. Wer 400 € aus dem Portmonnaie holen kann, fährt mit Franka und ihrer Crew auf Biobauernhof und macht sich einen Bunten. Eine tolle Geschenkidee für gutherzige Lieblingsfreunde!
Spannend im Zusammenhang mit einem plastikfreien Leben ist auch der Blog der Familie Krautswaschel. Angestoßen durch den Film Plastic Planet versuchte die Familie einen Monat ohne Plastik auszukommen. Auf ihrem Blog beschreiben sie, wie sie versuchen weiterhin durchzuhalten und decken manche versteckte Plastikteilchen auf.
Während ich am Alexanderplatz versuche so selten wie möglich hochzuschauen, um schnellstmöglich in die nächste Bahn zu kommen, ohne angerempelt zu werden, stehen um mich herum sehr viele Menschen. Fasziniert knipsen sie herum und feiern jedes vegane Streetartbildchen in „crazy Berlin“, doch watt wollen die denn alle hier?
Als ich letztes Jahr in Dublin war, fingen die meisten Unterhaltungen mit der Frage „Where are you from?“ an. Nachdem die Augenbrauen schon hochgerissen wurden, nachdem man sich als Mensch aus „Germany“ vorgestellt hat, glitzerten sie sobald das Wort „Berlin“ fiel. Die meisten waren gerade da, haben Freunde, die gerade dort waren oder wollen unbedingt in Zukunft mal vorbeischauen kommen. Als ich dann noch sagte, dass ich in Berlin geboren bin, wurde meistens nochmal richtig gefeiert.
Das hat bei mir eher Augenrollen ausgelöst. Klar liebe ich diese Stadt, klar nerven mich manche Veränderungen, klar kann ich den Berlin-Hype nicht mehr hören. Eine Mischung aus Hauptstadtarroganz, Retroliebe und Angst vor Veränderungen führte bei mir in regelmäßigen Abständen dazu, das ich mich räusperte über Seiten wie stadtinfos.immowelt.de/berlin oder etliche Style-, Stadtteil- und Überlebensratgeber über diese Stadt.
Aber dann muss man sich fragen: Warum sollte ich denn mehr Recht haben hier zu wohnen, als alle anderen und wieso sollte nur ich den Luxus haben ein kulturelles Angebot zu haben, bei dem einem die Augen ausfallen? Ich wäre doch die Erste, die nach Berlin ziehen würde, wenn sie nicht schon hier wäre. Niemals würde ich in meinem spanischen Dorf bleiben, in dem jeder 4. meiner Freunde arbeitslos ist, die Mieten unbezahlbar sind und ich fürs Demonstrieren Geldstrafen zahlen muss, wenn ich auch nur einen Polizisten kitzel. Was sollte mich denn halten, wenn ich höre, dass es da diese Stadt gibt, in der man 24 Stunden am Tag feiern kann, der Döner 3€ kostet, man jeden Tag zwischen Theater, Oper und Konzerten wählen kann und die Arbeitsplätze für mich fertige Akademikerin nur so rufen, während mich viele Bahnen für einen okayen Preis überall hinfahren?
Es ist einfach irre, wenn man Menschen durch diese Stadt führt, die aus kleinen europäischen Dörfern kommen, die 7.000 Einwohner haben und die fast einen epileptischen Anfall bekommen, weil so viel so schnell passiert. Wenn diese dann noch erzählen, dass der Berlinbesuch für sie eine Inspiration war, dass sie jetzt ganz anders auf die Welt und ihren eigenen Alltag blicken, ist man fast ein bisschen stolz und akzeptiert wieder eher, dass jemand vor einem auf der Straße einfach stehen bleibt, weil er oder sie den Weg nicht kennt. Wenn diese Reisenden zu Neu-Berlinern werden, weil sie sich hier freier als je zuvor fühlen, charakterlich wachsen und über den schmutzigen und rutschigen Tellerrand schauen, dann kommt man fast auf die Idee, dass jeder mal bei uns vorbei schauen sollte. Dann haben auch die zuvor genannten Blogs und Ratgeberseiten ihre Berechtigung und sind kleine feine Wegweiser durchs Berlin-Labyrinth.
Außerdem gibt es ja auch noch genügend Menschen, die von der dreckigen Hauptstadt mit den verrückten, großmäuligen Menschen wegrennen wollen und denen diese anonyme Stadt mit ihrer großen Schnauze einfach zu viel ist.
Wer meinen Blog schon länge beäugt, hat vielleicht schon gemerkt, dass sich mein Verständnis zu Kleidung, Stoffen, Moden und Trends gedreht hat. Um ein noch besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie wertvoll eigentlich so ein Kleidungsstück ist, um mir nicht zehn, sondern eben nur eins zu kaufen, belege ich gerade einen Nähkurs.
Ich nähe mich gerade ein bisschen ins Glück, indem ich einmal wöchentlich an der Nähmaschine in der Kinkibox in Berlin Friedrichshain sitze. Nicht nur, dass es ein tolles Gefühl ist mit seinen Händen zu arbeiten und so ganz undigital nur auf EINE Sache zu konzentrieren, es macht einen auch unendlich stolz, wenn man dann etwas Angefertigtes in der Hand hat.
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Wenn man weiß, was dahinter steckt, betrachtet man seine eigene Kleidung natürlich ganz anders. Ich achte nun noch mehr auf Verarbeitung als nach meiner H&M-Diät. Ich erhoffe mir auch, dass ich das Kleidungsstück, das ich am Ende des Kurses fertigstelle ganz oft anziehe und es nicht schon, wie sonst so oft, nach drei Mal tragen uninteressant finde. Durch die Arbeitsstunden und das Auseinandersetzen mit dem Material und der Maschine lädt man das wunderbare Stück mit so viel Bedeutung auf, wie man es sonst nur von Klamotten kennt, für die man lange sparen musste oder die man von einem lieben Menschen bekommen oder zu einem bedeutsamen Anlass getragen hat.
Aufeinmal kann man gar nicht fassen, dass manche Kleider für 10 bis 20 Euro verkauft werden können, wenn doch wirklich Menschen in der Produktion am Werk sind. Ich habe mir überlegt ein Oberteil zu nähen, in der Hoffnung, dass es nicht allzu kompliziert werden kann. Ein bisschen werde ich mich an diesem Modell von Cecil orientieren:
Da sich das Thema Knöpfe bzw Knopflöcher jedoch relativ schwierig gestaltet, muss ich mir noch etwas überlegen, um es zu vereinfachen. Das Ergebnis , selbst wenn es am Ende nur ein Stoffknäul wird, werde ich auf jedenfall posten.
Mir wurde als Kind leider die Kunst des Nähens nicht großartig gezeigt, dabei war meine Oma ein Selbstmach-Superstar. War das bei euch ähnlich? Ich glaube, die Generation unserer Eltern war einfach happy eben alles nicht mehr aufwendig selber zu machen, während wir jetzt wieder mittels DIY-Trends danach lechzen endlich wieder Produkte auf dieser Erde zu finden, die uns noch irgendetwas bedeuten.
Immer mehr internationale Marken landen mittlerweile in Deutschland und besonders auch hier in Berlin. Das freut zum einen, da man die Chance hat nicht wie jeder andere aus dem H&M-Katalog ausgeschnitten zu sein, tötet aber mal wieder da Feeling des Besonderen. TOPSHOP startet am September in Deutschland.
TOPSHOP und TOPMAN waren meine Urlaubsaffäre. Die heimliche Liebschaft, nach der es mich im grauen Alltag immer wieder zog, wenn ich an tolle London- oder Pragreisen zurückdachte. Vielen ging es so mit Pull&Bear oder FOREVER21. Man bekam die Sachen nicht vor der Haustür und so waren zumindest die mitgebrachten Kleider etwas besonderes, das man noch irgendwie mit ein bisschen Emotionsglitzer aufladen konnte in einer Zeit, in der alles aus Polyester ist und einen nach 3 Mal tragen irgendwie langweilt.
Jetzt gibt es um mich herum nicht nur die eben schon genannten Marken, nein dazu gehören auch Urban Outfitters, Monki und Online sogar schon New Look. Ab September werden dann auch TOPSHOP und TOPMAN Artikel in Deutschland erhältlich sein. In Berlin im KaDeWe (siehe Aufpolierung des Kudamms) werden die Klamotten auch im Premium Haus Oberpollinger in München sowie in Hamburg (Karstadt Mönckebergstraße) und Düsseldorf (Karstadt Schadowstraße) eröffnet.
Ich war sehr überrascht, das es gerade Karstadt ist, das die sehr junge Marke führt, galt es doch in den letzten Jahren eher als altbacken. Vielleicht ist es ja endlich ein smarter Move von Herrn Berggruen, dessen Mitarbeiter in den letzten Jahren auf sehr viel Lohn verzichtet haben und vor Kurzem ordentlich gestreikt haben.
Wie sind eure Gefühle dabei? Na klar will man gern alles haben können, aber irgendwie stehe ich zur Zeit auf Verzicht und Verknappung. Und sich bestimmten Sachen zu entziehen, ist in einer Zeit, in der man alles (haben) kann irgendwie doch ein hohes Gut.
Am 6. Juni war das FOREVER 21 Pre-Opening am Kudamm und seitdem höre ich an allen Ecken Menschen darüber sprechen und damit einher geht die Frage: Hat FOREVER 21 irgendwas mit dem deutschen FOREVER 18 zu tun? NEIN!
Das erste Mal traf ich in Chicago auf FOREVER 21 geflasht von all den Klamotten shoppte ich wild um mich und erinnerte mich, dass ich in Deutschland doch schon einmal einen Laden mit ähnlichem Namen besucht hatte: FOREVER 18. Da man in Deutschland mit 18 volljährig ist und in Amerika mit 21, könnte die Schlussfolgerung schnell sein, dass der eine Laden der europäische Abkömmling des anderen ist, aber damit liegt man komplett falsch.
FOREVER 18 ist laut Website in Berlin gegründet worden und gehört mittlerweile zusammen mit COLOSSEUM zu einem sogenannten „Fashion Club“. Die Kleidungsstücke befinden sich im Niedrigpreis-Segment und das gesamte Look & Feel ist eher etwas trashiger und weniger hochwertig angelegt.
FOREVER 21 hingegen kommt aus Amerika und existiert schon seit 1984. Das Interior der Läden ist sehr aufwendig gestaltet. Die Kleidungsstücke kosten zwar auch nicht mehr als 50€, wirken aber teilweise hochwertig. Die Auswahl in den Geschäften ist riesig und die Stores sind nach dem „Shop in Shop-System“ ausgebaut. Das heißt es gibt mehrere Themenwelten in dem Store, um verschiedene Styles abzudecken.
So haben Shopbereiche so dynamische Namen wie „Rap City“ und „Wild Horses“ und eine Ikone als Orientierungs“girl“, um den Look zu beschreiben. Neben Beyoncé ist das zur Zeit auch Frieda Kahlo (Ob sie das gewollt hätte?). Der erste deutsche Store ist in Berlin am Kudamm zu finden. Die Adresse:
Tauentzienstr.13
10789 Berlin
War jemand von euch schon da? Die Eröffnung hat wirklich Spaß gemacht und ich habe seit langem mal wieder richtig geshoppt. Leider sind viele Teile bis auf die Teile des Bereichs Love 21 oft aus Polyester. Dafür reicht es einfach in diesen einzigen Laden zu gehen, wenn man einen Einkaufstrip plant, weil man auf vier Etagen unfassbar viele Stücke bestaunen kann. Wenn euch in Zukunft also jemand fragt, was FOREVER 21 und FOREVER 18 miteinander zu tun haben, sagt ihr: nichts. Wäre nämlich ärgerlich, wenn das eine Image auf das andere abfärben würde.
Ich bin noch gerade so (1987) im Osten Berlins geboren. Obwohl ich dachte, ich hätte schon viel über die Wiedervereinigung gewusst, lerne ich gerade wöchentlich noch mehr dazu. Da kommt mir der neue Schwung des „goldenen Westens“ gerade recht.
Während ich in Pubertätszeiten öfter am Zoo und Kudamm war, was wirklich eine kleine Reise bedeutete, interessierten mich die westlichen Bezirke in den letzten Jahren sehr wenig. Moderne Bauten, Glasfronten und Massen an Menschen, die nur unterwegs sind, um Geld auszugeben, schreckten mich ab. Das hatte nichts mit irgendwelchen Ost-West Vorurteilen zu tun. Damit habe ich mich nie beschäftigt (Bis ich mir eines Tages von einer Arbeitskollegin (aus Mainz stammend), mit der ich im Prenzlauer Berg arbeitete wahnwitzige Äußerungen zum Thema Osten anhören musste).
Es gab keinen Grund für mich extra an diese berühmte Straße zu fahren, an die nach dem Fall der Mauer unzählige Ostberliner pilgerten, um endlich in die bunten und geschmückten Schaufenster blinzeln zu können. Der Kudamm, DAS Wahrzeichen des westlichen Wohlstands und Kapitalismus war uninteressant für mich.
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Auf einmal höre & lese ich jedoch ständig von der City West. Angefangen hat es mit dem neuen Album von David Bowie (2 Jahre hat er in Berlin gelebt) dessen westberliner Aufenthalte auf einmal an allen Ecken unterstrichen wurden. Erst dachte ich es läge nur an seinem neuen Album. Dann ging es weiter mit der Eröffnung des ersten H&M Ablegers „and other stories“ am Kudamm, anstatt wie erst gedacht, in der Neuen Schönhauser Str. und während des Pfingstwochenendes sendete radioeins einen ganzen Tag zum Thema „rasdioeins goes west„: Viele interessante Beiträge zu Kunst, Kultur und Mieten in Westberlin. Zwischendrin musste ich mir spöttische Spots anhören, die das Ende der Hippnes des Ostens heraufbeschwören. Meinetwegen.
Kurz darauf landeten zwei Einladungen an den Kudamm in meinen Mailfächern. Das amerikanischen Labels FOREVER21 und der Spanier Pull&Bear öffnen in der Tauentzienstraße. Achja und Apple ist ja auch schon da. Das altbackene City West Image wird nun also aufpoliert. So ein Aufflammen passiert natürlich nicht einfach so und deswegen recherchierte ich mal ein bisschen.
Es gibt das Regionalmanagement City West, welches beauftragt ist seine Stadtteile mit Fördermitteln strategisch in Szene zu setzen und das Bezirksamt Charlottenburg, das gern auch diese Förderung erfahren will. Da dies scheinbar geklappt hat, wurde ein Planungsbüro für Stadt- und Landschaftsentwicklung beauftragt. Diese haben folgendes Schriftstück verfasst:
Ein Auszug aus dem Konzept: „Aktuell finden Modernisierungen im Einzelhandelsbestand wie z.B. in der ehemaligen Mini City Tauentzienstr. 8, beim KaDeWe oder im vormals von Hugendubel genutzten Gebäude Tauentzienstraße 13 statt. Bei den Entwicklungen in der City West sind auch innovative Konzepte zu finden, so zum Beispiel bei BIKINI Berlin mit einer Ausrichtung auf jüngere und trendorientierte Nutzergruppen. Daneben lassen neue Flagship-Stores, wie z.B. Apple in der ehemaligen Filmbühne Wien, weitere hochwertige Folgenutzer erwarten (…)“
und natürlich wie gerade überall:
Ich gebe zu, ich bin ein bisschen vor der Mode weggerannt in den letzten Monaten. Abgesehen davon, dass mein Geld gerade woanders hin muss, hat mich Kleidung einfach nicht interessiert. Jetzt hat ausgerechnet ein Italiener mich inspiriert wieder mehr hinter den Stoffen, mit denen wir uns behängen zu sehen.
Im Outlet Center Berlin findet derzeit das Vintage Fashion Festival statt. A.N.G.E.L.O.s hat hier gerade einen termporären Store. Der Herr hinter einem der größten europäischen Vintage-Anbieter mit zahlreichen Shops in Italien hat mich wirklich umgehauen. Er sammelt Kleidung seit Jahrzehnten und mit welcher Leidenschaft er das tut, sieht man daran wie liebevoll er seine Sammlung Stück für Stück vorstellt.
Ich hatte das Glück dabei zu sein, als er ein paar persönliche Anekdoten zu seiner Ausstellung „Around the World in 80 Scarves“ vorstellte. Ich wusste garnicht, dass man früher oft Tücher als Reisesouvenirs mitbrachte und diese oft die kulturellen und geschichtlichen Geschehnisse der jeweiligen Länder darstellten. Ein spannendes Beispiel seht ihr hier:
Angelo selbst war natürlich spannend gekleidet und verriet, dass er selber nur Vintagekleidung trägt, gerade aber mit seiner riesigen Sammlung unterwegs ist, weil man natürlich auch die Vintageteile sehr gut mit neuen Kollektionen kombinieren kann. Er fügte außerdem hinzu, dass man nur noch schwer unterscheiden kann, welche Kleidungsstücke heute wirklich Vintage sind und welche neu designten wurden und nur bekannte Stile der 50er, 60er etc. aufgreifen.
Das Vintage Fashion Festival findet noch bis zum Kindertag, dem 1.6.2013 statt. Wer etwas einzigartiges sucht, kann sich hier durch mehrere Reihen einer wundervollen Sammlung im Designer Outlet Center Berlin schlendern.