Wer nach natürlichen Methoden zur Haarfärbung sucht, landet oft bei Henna. Einige Rot- und Brauntöne kann man damit bereits abdecken, doch zwei junge Forscherinnen waren auf der Suche nach mehr und bekamen dafür sogar den 1. Preis des Wettbewerbs Jugend forscht im Fachgebiet Chemie.
Es gibt viele Gründe, die Menschen zum Umdenken hinsichtlich der Produkte, die sie an ihren Körper lassen, bewegen. Für langjährige Haarfärbemenschen wie mich sind Zusätze in Kosmetik besonders interessant und ich bin ständig auf der Suche nach haut- und umweltverträglicher Pflege. Über eine Lösung haben auch Mira und Roxana aus Berlin nachgedacht und ihr Ergebnis bei Jugend forscht präsentiert.
Wie kann man Haare auf natürliche Art und Weise färben?
Ansätze mit Henna gibt es bereits, aber so wirklich traut sich da auch nicht jeder ran und das Ergebnis ist nicht immer zufriedenstellend bzw. werden einige Haarfarben gar nicht dadurch abgedeckt.
Die beiden Nachwuchsforscherinnen wussten, dass eine bekannte von Ihnen in Schweden ihre Wolle mit Pilzen auf natürliche Art färbt und tolle Farbergebnisse erzielte. Wieso dann nicht auch die Wolle auf dem Kopf damit färben? Hier ein kleiner Einblick ihrer Farbskala der unterschiedlichen Versuche.
Die Ergebnisse ließen besonders mein Herz höher schlagen, denn die besten Resultate sah man bei den Experimenten für rote Haare. Auf den folgenden Fotos seht ihr die Damen mit den genutzten Pilzen im Messbecher. Die Namen sind ein Traum: Der Blutrote Hautkopf und der Stinkende Warzenpilz.
Haare Färben mit Pilzen
Die beiden Mädels waren sehr stolz auf ihr Projekt, haben mir aber auch von den Erscheinungen erzählt, die einer Verbreitung der Methode noch im Weg stehen. Bisher kann man seine Haare nur im Dip-Dye-Style färben, also die Spitzen eintauchen, denn die Flüssigkeit muss erhitzt sein. Den ganzen Kopf in heißes Wasser stecken und eine Stunde mit einem Farbband kochen ist aus bekannten Gründen keine gute Idee. Für das Färben von Extensions wäre die Methode jedoch dadurch sehr geeignet. Bisher hat die Farben auch noch niemand auf Hautverträglichkeit getestet.
Das Wunderbare ist aber, dass man die Farben und ihre Intensität aber sehr individuell anpassen kann und sie damit dann sehr natürlich wirken und dazu die Haarpracht weniger schädigen als die konventionellen Farben. Die beiden jungen Forscherinnen inspirieren hoffentlich noch zu weiteren Versuchen und zu einem Umdenken in diesem Gebiet. Weiter so!
Wenn ihr in eurem Freundes- und Bekanntenkreis junge Menschen habt, dann ermutigt sie doch unbedingt mal bei Jugend forscht teilzunehmen. Manchmal entdeckt man die Forscherin in sich erst durchs Ausprobieren.